6 Monate Instagram-Pause: Das war mein Restart

Pausen von Instagram und generell von Social Media sind den meisten von uns ein Fremdwort. Wenn du als Selbstständige*r dort dein Business präsentierst, denkst du wahrscheinlich höchstens mal an Weihnachten an eine „Digital Detox“-Pause. Immerhin ist Instagram dein Marketingkanal, und den kannst du nicht einfach so mal „stilllegen“ – oder doch?

Ich erzähle dir hier von meiner sechsmonatigen Instagram-Pause (ja, ich war wirklich ein ganzes halbes Jahr weg von Social Media!). Außerdem gibt’s handfeste Tipps, wie du nach einer längeren Abwesenheit von Instagram wieder startest – und wie du dir deinen Restart selbst versaust.

Darum geht's 👇 

😵‍💫 Gefühlte Realität vs. reale Realität

Im Herbst 2021 war ich bester Dinge: Ich war überzeugt, dass die anstehende Geburt meines zweiten Kindes keinen großen Einfluss auf mein Business haben würde. Immerhin hatte ich die letzten Wochen dazu genutzt, Instagram-Content für fast drei Monate zu erstellen. Wow! Das war wirklich eine Menge. Zudem hatte ich mir einen Jahresplan gemacht, in welchem Monat ich welches Projekt angehen wollte. Ich war dabei sehr realistisch (dachte ich zumindest), und plante für die ersten drei Monate kleinere Projekte ein, wie z. B. mein eBook “Hashtag Shot”.

Nachdem ich bereits Mama war, dachte ich, ich wüsste, was so ungefähr auf mich zukommt. Pustekuchen! Meine Kleine war komplett anders als mein Großer. Egal ob Stillen, Schlafen oder sonst etwas: Sie machte meistens so ziemlich das Gegenteil von dem, was ihr Bruder in ihrem Alter tat. Das hatte alles Vor-, aber auch Nachteile. Und ein Aspekt brachte meine Planung ganz besonders durcheinander: Sie schlief nachts gut. Hört sich super an (was es ja auch ist), doch dafür schlief sie tagsüber ziemlich wenig. Was wiederrum bedeutete, dass ich meine fest eingeplante Stunde für mein Business vergessen konnte.

Die Folge? Keine Zeit für aNsome, kein weiterer Content, Stille auf meinem Instagram-Account. Und das nicht nur im Feed, sondern auch in den Stories. Ja, nichtmal für eine schnelle Story hatte ich Zeit! Deshalb entschloss ich mich dazu, eine vorübergehende Business-Pause zu machen. Wie lange, ließ ich zum Zeitpunkt der Entscheidung offen. Am Ende waren es etwas über sechs Monate. Für die sozialen Medien eine absurd lange Zeit!

Anfangs nervte mich diese ungeplante Pause wahnsinnig. Doch nach ein paar Wochen akzeptierte ich sie und versuchte, das Positive zu sehen: Durch den Abstand konnte ich wieder kreativ(er) sein, ich hatte unglaublich viele Ideen. Ich schrieb mein eBook Hashtag Shot von Anfang bis Ende, machte für zwei weitere eBooks Stichpunkte, setzte die Struktur für meinen bestehenden Onlinekurs neu auf, und und und.

Dann hätte ich ja auch Zeit gehabt für Instagram, denkst du dir? Nein, denn die genannten Punkte passierten alle während ich mit meiner Kleinen spazieren ging oder sie stillte. Heißt: Alles mit meinem Handy, dem Tool Notion und der Sprachfunktion. Grafiken erstellen oder Videos drehen war da nicht drin. Doch das war auch gut so, denn so konnten meine Ideen (fast) unbeeinflusst wachsen. Denn sind wir doch mal ehrlich: Wir schauen doch alle mal, was unsere KollegInnen so zaubern, schauen uns das ein oder andere ab und orientieren uns an den vermeintlich Besten. In einer Pause, vor allem wenn sie länger andauert, hast du deine KollegInnen nicht im Blick – du machst einfach das, was dir selbst in den Sinn kommt. Die App öffnete ich nur, wenn ich von Instagram benachrichtigt wurde, dass bestimmte Personen einen neuen Beitrag veröffentlich haben. Hier habe ich ganz bewusst wenige und vor allem gezielt Menschen ausgewählt, und das auch ausschließlich, um mich auf dem aktuellen Stand zu halten. Immerhin ist Instagram mein Job, und auch in Pausen muss/will ich mich über Neuerungen informieren.

Hierfür kann ich dir folgende Profile ans Herz legen:

  • Folge richtig
  • Thilda
  • Anna Turner

und natürlich die Accounts von Instagram-Chef Adam Mosseri sowie den Creators-Account.

Ein weiterer positiver Aspekt der langen Pause war, dass ich mein Business aus der Vogelperspektive betrachten konnte. Was lief bisher gut, was nicht, warum war das so, wie will ich mich zukünftig aufstellen? Viele Fragen, viele Gedanken, aber auch konstruktive Lösungen. Im „daily business“ konnte ich diese Vogelperspektive nie einnehmen – ich war betriebsblind und jagte teilweise Zielen hinterher, die mir vermeintlich Instagram und/oder KollegInnen auferlegten.

👌 (Instagram-)Pausen haben viele Vorteile

Du siehst also: Pausen sind richtig (und) wichtig. 

Quick Tipp: Plane auch Mini-Pausen fest in deine Zeitplanung ein. Wie wärs mit jedem Sonntag Instagram-frei?

Wenn du „klein“ anfangen möchtest, kannst du deine Zeit auf Instagram auch begrenzen. Zum Beispiel indem du dir einen Timer einstellst. Du hast ein iPhone? Suche in den Einstellungen nach „Bildschirmzeit“ und richte ein Zeitlimit ein! 

🚀  So startest du nach einer längeren Instagram-Auszeit wieder durch

So schön und wichtig Pausen auch sind, irgendwann willst du ja wieder ins „Insta Game“ einsteigen. Damit du an vorangegangene Erfolge anknüpfen kannst, solltest du deinen Restart strategisch angehen.

Das heißt: Starte nicht „hoppladihopp“ mit einem „Hallo, ich bin wieder da“-Posting und lass dann ein paar Tage nichts mehr von dir hören. (Weitere Don‘ts habe ich dir im nächsten Abschnitt aufgelistet.)

Besser ist es, wenn du Schritt für Schritt vorgehst:

 

Schritt 1: Überblick verschaffen
  • Wo bzw. mit was habe ich contentmässig aufgehört? Will ich dort nahtlos anknüpfen oder will ich etwas Neues beginnen?

    Achtung: Ich meine damit nicht dein eigentliches Accountthema! Ich spreche hier von deinen Unterthemen. Ist dein Accountthema Gewichtsreduktion, könnte ein Unterthema Ernährung und eines Sport sein.

  • Gab es Neuerungen, die wichtig für mich sind? Nicht nur auf Instagram, auch bei deinen genutzten Business-Tools! Musst du eventuell Anpassungen bei deinen Workflows, Vorlagen, etc. vornehmen?

  • Wie viele Follower hast du verloren (vielleicht auch gewonnen)? Wirf einen Blick in deine Insights.

Schritt 2: Strategie-Update
  • Contentplan updaten: Brainstormen, welcher Content in welchem zeitlichen Abstand online gehen soll und prüfen, ob Themenauswahl noch zu dir und deiner Situation passen

 

Schritt 3: Content & „go live“
  • Story drehen: Am besten/schnellsten bekommen deine Follower von deiner Rückkehr zu hören, wenn du ein persönliches Hallo in die Story setzt

 

Und nun der vielleicht wichtigste Tipp: Mach langsam!

Wenn du direkt wieder 150 % gibst, wirst du schnell die Lust (und Energie) verlieren. Ich vergleiche das gerne mit dem Kraftsport: Hast du vor 6 Monaten mit 50 kg am Latzug gearbeitet, kannst du nach der Pause nicht mit 50 kg weitermachen. Nimm weniger Gewicht – ich verspreche dir, dass du ziemlich schnell wieder auf deinem früheren Level bist!

😵 Don't! So versaust du dir deinen Instagram-Restart

Zu guter Letzt möchte ich dir auch noch No Go’s für deinen Instagram-Restart mitgeben. Denn mit einem schlechten Comeback kannst du sowohl Follower als auch den Algorithmus ziemlich verägern. Mach es besser und unterlasse folgende Don’ts:

  • Zu viel Content posten: Einen Feed-Beitrag, zwei Reels und zehn Stories pro Tag über zwei Wochen, damit du mit einem „Boom“ wieder im Feed deiner Follower auftauchst? Keine gute Idee! Denn dieses Pensum kannst du unmöglich aufrechterhalten, wenn du kein mehrköpfiges Team im Hintergrund hast. Nach diesen zwei Wochen wird dein Content wieder abflachen (nicht nur quantitativ, höchstwahrscheinlich auch qualitativ). Deine Follower sind aber nun darauf diszipliniert, dass du mehrmals pro Tag von dir hören lässt. Und auch der Algorithmus fordert mehr. Die Konsequenz? Sinkende Followerzahlen, verringerte Reichweite. Achja, und schlechte Laune bei dir!

  • Mit einem Angebot starten: Deine Follower haben einige Zeit von dir nichts gehört. Wieso sollten sie sofort etwas von dir kaufen, wenn du dich wieder zurückmeldest? Startest du mit einem Angebot, begehst du gleich mehrere Fehler. Denn du hast deine Community nicht auf dieses Angebot vorbereitet (auf der Kundenreise auch “awareness-Phase” genannt) – sie wissen also garnicht, ob sie dein Angebot überhaupt brauchen oder noch schlimmer, dass sie überhaupt ein Problem haben, welches mit deinem Angebot perfekt gelöst wird. Was meinst du, wie hoch werden wohl deine Verkaufszahlen sein? Zudem wird das von vielen als „unhöflich“ angesehen.

  • Dein Accountthema wechseln: Wenn du längere Zeit weg warst, hast du dich bestimmt persönlich weiterentwickelt. Vielleicht auch in Hinsicht auf dein Business? Auch wenn dies der Fall ist, rate ich dir davon ab, dein Accountthema radikal zu wechseln (z. B. von einer Make-Up-Seite zum Thema Darmgesundheit). Dann macht ein neuer Instagram-Account mehr Sinn! Eine „Erweiterung“ deines Profils – z. B. vom Babyfotograf zum Baby- und Kinder-/Jugendfotograf – ist dagegen vollkommen in Ordnung und auch für deine Follower nachvollziehbar.

💡 FAQs

Um deine Akkus aufzuladen, wieder kreativer zu werden und einen klareren Blick auf dich, dein Business und Instagram zu bekommen.

Deine Reichweite wird zwar nicht mehr so hoch sein wie vor deiner Pause. Aber mit grandiosem Content, Kontinuität und einer starken Community kommst du da schnell wieder hin! 

Langsam und Schritt für Schritt! Wie genau, beschreibe ich im Abschnitt „“So startest du nach einer längeren Instagram-Pause wieder durch“.

Starte nach deiner Pause nicht sofort mit einem (neuen) Angebot. Ansonsten erweckst du bei deinen Followern den Anschein, dass du sie nur als „Cash Cow“ siehst – und das kann negative Folgen für dich haben! Bereite deine Zielgruppe besser gründlich auf dein Angebot vor. Eben so, wie du es sonst auch machen würdest!

6 Monate Instagram-Pause: Das war mein Re-Start

Pausen von Instagram und generell von Social Media sind den meisten von uns ein Fremdwort. Wenn du als Selbstständige*r dort dein Business präsentierst, denkst du wahrscheinlich höchstens mal an Weihnachten an eine „Digital Detox“-Pause. Immerhin ist Instagram dein Marketingkanal, und den kannst du nicht einfach so mal „stilllegen“ – oder doch?

Ich erzähle dir hier von meiner sechsmonatigen Instagram-Pause (ja, ich war wirklich ein ganzes halbes Jahr weg von Social Media!). Außerdem gibt’s x handfeste Tipps, wie du nach einer längeren Abwesenheit von Instagram wieder startest – und wie du dir deinen Restart selbst versaust.

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